Wie und wieso verunfallen Neulenker?

Junge Erwachsene sind überproportional oft in schwere Verkehrsunfälle verwickelt. Das ist kein Vorurteil, sondern Fakt. Wir sagen dir, warum junge Erwachsene vor allem in Wochenendnächten verunfallen und welches die häufigsten Formen von Unfällen sind.

Jeden Tag liest oder hört man mindestens von einem schweren Unfall. Fast 4000 Schwerverletzte gibt es pro Jahr auf Schweizer Strassen – das sind täglich ein gutes Dutzend. Bei den Autofahrerinnen und -fahrern ist mehr als jeder Fünfte zwischen 18 und 24-Jahre alt. Und das, obschon diese Altersgruppe nur acht Prozent der Schweizer Wohnbevölkerung ausmacht. Wie stark die Verkehrsunfallzahlen bei jungen Erwachsenen ausschlagen, siehst du in folgender Grafik:

Doch wie kommt es, dass deine Altersgenossen im Verkehr besonders häufig schwer verunfallen? Das hängt mit verschiedenen Faktoren zusammen. Eine wichtige Ursache ist die mangelnde Fahrerfahrung. Macht man als erfahrener Fahrzeuglenker einen Fehler oder kommt man unverschuldet in eine riskante Situation, kann man dies rascher erkennen und entsprechend reagieren. Als Mensch mit vergleichsweise wenig Fahrerfahrung hast du unmöglich dieselben Reserven, um kritische Situationen zu kompensieren.

Oft ist das Ego schuld

Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Zeitpunkt der Unfälle. Besonders häufig verunfallen junge Erwachsene in Wochenendnächten, vorwiegend in Schleuder- oder Selbstunfällen. Oft ist das Ego schuld. Viele Jugendliche überschätzen sich und ihre Fähigkeiten, trotz der mangelnden Fahrerfahrung. Klassische Ursachen solcher Schleuder- und Selbstunfälle sind nicht angepasste Geschwindigkeit, Alkoholkonsum und Ablenkung.

Um dir einen Überblick über die Unfallsituation bei Junglenkern zu verschaffen, hier die wichtigsten Zahlen aus den Statistiken:

> Rund ein Viertel der Unfälle von 18 bis 24-Jährigen sind Ablenkungsunfälle. Im Durchschnitt aller Lenker liegt dieser Wert bei 17%.

> Nur geringfügig kleiner ist die Zahl der Unfälle aufgrund von Alkohol am Steuer. Auch hier liegt der Schnitt aller Lenker mit 14% deutlich tiefer.

> In zwei Drittel der schweren Autounfälle von Junglenkern sind diese alleinige Verursacherdes Unfalls.

> Anders ist es bei Motorradunfällen: Hier liegt der Fehler in der Regel beim Kollisionsgegner.

> Jeder zweite schwere Verkehrsunfall bei jungen Erwachsenen ist ein Autounfall. Jeder Dritte Unfall passiert mit dem Motorrad.