Der Weg zurück ins Leben

Wolken, die sich in gewaltigen Massen auftürmen. Kondensstreifen, die im Glanz des Abendrots brennen wie eine Feuerspur. Das gleissende Licht von Millionen Sternen. Ein Regenbogen, der den Horizont ganzer Landschaften neu zeichnet. Es sind Momente, in denen Nicole Ferrero andächtig nach oben blickt. Der Himmel, sagt sie, habe sie schon immer fasziniert. Die Schönheit all dessen, was ihm Leben verleihe. Aber seit es passiert sei… Ja, seither sei dieses Gefühl noch viel stärker.

Es. Darüber spricht die 49-Jährige überraschend offen. Zu oft hat sie über diese eine Nacht nachgedacht. Zu oft mit Freunden, Verwandten, Bekannten, ja selbst mit Fremden über die schlimmen Stunden und die Monate danach gesprochen. Zu oft, als dass sie es jetzt nicht könnte. «Immer wenn ich einen Regenbogen oder ein besonders kräftiges Abendrot sehe, kommt es mir vor wie ein Zeichen», sagt sie. «Dann fühle ich, dass Melina ganz nah bei mir ist.» Melina ist Nicole Ferreros älteste Tochter. Sie starb im Oktober 2010 in einem Verkehrsunfall. Damals war sie 16 Jahre alt.