Schleudertrauma: Was tun, wenn Schmerzen unterschätzt werden?

«Ich habe ein Schleudertrauma aus meinem Verkehrsunfall erlitten. Mein Arbeitgeber glaubt, dass ich simuliere, und meint, ich könnte bereits wieder arbeiten. Auch die Versicherung stellt nun die Zahlungen für meine Therapien ein und hinterfragt, ob meine Kopf- und Nackenschmerzen wirklich auf den Unfall zurückzuführen sind.»

Sabine M. (47)

Ein Schleudertrauma kann nicht nur körperlich belastend sein, sondern auch emotional – vor allem, wenn die Schmerzen von anderen nicht ernst genommen werden. Der unsichtbare Charakter der Verletzung macht es oft schwer, Verständnis und Unterstützung zu erhalten. Gerade in solchen Momenten ist es wichtig, einige Punkte zu beachten, um keine Leistungen zu verlieren.

Wir empfehlen sich möglichst zeitnah Hilfe zu holen und auf eine exakte Dokumentation der Verletzungen durch einen Arztbericht zu bestehen.

Medizinische Hilfe frühzeitig in Anspruch nehmen

Suchen Sie nach einem Unfall so schnell wie möglich ärztliche Hilfe auf. Eine präzise Dokumentation Ihrer Beschwerden durch medizinisches Fachpersonal ist essenziell. Lassen Sie sich Ihre Symptome in einem Arztbericht bestätigen und fragen Sie nach Untersuchungen wie MRI oder Röntgenbildern. Diese können nicht nur zur Diagnosestellung, sondern später auch als wichtige Beweismittel dienen.

Arbeitsunfähigkeitszeugnis und kontinuierliche Behandlung

Wenn Ihre Beschwerden Ihre Arbeitsfähigkeit oder Ihren Alltag (z.B. im Haushalt) einschränken, lassen Sie sich unverzüglich ein Arbeitsunfähigkeitszeugnis ausstellen. Bestehen Sie zudem darauf, die empfohlene Behandlungen ohne zeitliche Unterbrechung fortzuführen. Verzögerungen könnten von Versicherungen als Hinweis gewertet werden, dass die Beschwerden nicht so schwerwiegend sind.

Um finanzielle Nachteile zu vermeiden, ist es wichtig, dass alle Verletzungen und Beschwerden medizinisch dokumentiert werden. Falls nötig, ziehen Sie einen spezialisierten Anwalt hinzu, der Sie juristisch unterstützt und Ihre Ansprüche wahrt.

Unfallkausalität und Versicherungsfragen

Ein häufiger Streitpunkt mit Unfallversicherungen ist die sogenannte Unfallkausalität. Oft wird hinterfragt, ob Ihre Beschwerden tatsächlich auf den Unfall zurückzuführen sind oder ob bereits zuvor gesundheitliche Probleme bestanden. Wenn Ihre Unfallversicherung die Zahlungen frühzeitig einstellt und die Krankenversicherung übernimmt, können für Sie zusätzliche Kosten wie Jahresfranchisen und Selbstbehalte entstehen. Da die Abrechnungen nun als «Krankheit» und nicht mehr als «Unfall» deklariert werden, können Sie die Selbstkosten somit nicht mehr bei der gegnerischen Haftpflichtversicherung des Unfallverursachers geltend machen. Auch Unfalltaggelder könnten frühzeitig gestrichen werden.

Unsere Unterstützung für Sie

RoadCross Schweiz steht Ihnen in dieser herausfordernden Situation zur Seite.  Auf unserer Webseite finden Sie weiterführende Informationen und Antworten auf häufig gestellte Fragen. Gerne vermitteln wir Ihnen bei Bedarf und Möglichkeit einen Fachanwalt (SAV für Haftpflicht- und Versicherungsrecht) aus unserem Netzwerk.

Wir sind gerne für Sie da. Zögern Sie nicht, mit uns Kontakt aufzunehmen.