Das Smartphone – die grösste Gefahr im Strassenverkehr

Telefonieren, Messages schreiben, Posts liken oder Selfies verschicken: Selbstverschuldete Unaufmerksamkeit ist häufig Ursache von schweren Verkehrsunfällen mit Schwerverletzten oder Todesopfern. Vor allem bei 16- bis 24-Jährigen spielt der ständige Smartphone-Gebrauch unterwegs eine fatale Rolle. Deshalb richtet die Stiftung RoadCross Schweiz jetzt eine Präventionskampagne mit einer einfachen und klaren Botschaft speziell an die «Mobile Natives»: Im Verkehr gilt: «Handy in die Tasche».

Die «Mobile Natives» halten Einzug im Strassenverkehr, ob zu Fuss, auf dem Velo oder mit dem Auto. Mit dem Smartphone aufgewachsen und keinen Tag ohne Internet verbracht nutzen sie es exzessiv, unzählige Male und mehrere Stunden am Tag. «Mobile Natives sind «always-on». Aktuelle Daten belegen(BFU, Sinus 2020): «Diese Generation ist speziell von schweren Unfällen als Folge ihrer hohen Bereitschaft zur Ablenkung betroffen», weiss der Präventionsexperte Serkan Yalçinkaya von RoadCross Schweiz, der gemeinnützigen Stiftung für Verkehrssicherheit.

Präventionskampagne «Handy in die Tasche»

Experten sind sich einig: Das Smartphone ist immer häufiger der Hauptgrund für Unaufmerksamkeit im Strassenverkehr – und dies natürlich nicht nur bei den Jugendlichen. «Leider erfasst die Unfallstatistik den Grund für die Ablenkung bei einem Unfall nicht immer. Wir gehen aber im Fall von Smartphones von einer sehr hohen Dunkelziffer aus», erklärt Reto Cavegn, ehemaliger Geschäftsführer der TCS Sektion Zürich. Deshalb startet die Stiftung RoadCross Schweiz jetzt eine Präventionskampagne gegen diese lebensgefährliche Unbekümmertheit vieler Verkehrsteilnehmender. Sie richtet sich dabei speziell an Jugendliche und junge Erwachsene. Die Botschaft ist einfach und klar. Im Verkehr gilt: «Handy in die Tasche». Waren bei früheren Kampagnen eher Autofahrer*innen im Fokus, richtet sich dieser Appell insbesondere auch an Fussgänger*innen, die ihre Aufmerksamkeit dem Smartphone statt dem Verkehrsgeschehen schenken und so schwere Unfälle riskieren. Dass das Smartphone im Verkehr zur zunehmenden Gefahr im Alltag geworden ist, zeigt auch die kürzliche Ankündigung von Google: Das Unternehmen will eine Funktion namens «Kopf hoch» in das Mobilbetriebssystem integrieren. Diese soll Nutzer*innen auf Wunsch gelegentlich dazu auffordern, das Smartphone nicht während des Gehens zu benutzen und sich auf die Umgebung zu konzentrieren.

Solidaritätsaktion mit Influencer*innen

«Für den Start der Präventionskampagne konnten wir zahlreiche Schweizer Influencer*innen gewinnen» freut sich Serkan Yalçinkaya von RoadCross. Sie unterstützen den Aufruf von RoadCross solidarisch und ohne Entschädigung. Auf ihren Profilen veröffentlichen sie Storys mit einem eigens für die Kampagne entwickelten Selfie-Filter mit Crash-Effekt und dem Hinweis «Handy in die Tasche». So auch Kevin Lütolf, mit rund 550’000 Followers einer der bekanntesten Influencer der Schweiz: «Da ich selbst stets mit meinen Kunden und meiner Community in Kontakt bin, ist mein Blick entsprechend oft auf mein Handy gerichtet. Ich versuche vermehrt, im Hier und Jetzt zu sein und meine Aufmerksamkeit meiner Umgebung zu widmen – insbesondere, wenn ich in der Stadt unterwegs bin, denn gerade dort passieren oft Unfälle wegen Ablenkungen am Handy. Mit der Kampagne von RoadCross möchte ich meine Community auf diese Gefahr aufmerksam machen und solche Unfälle verhindern.» Der Filter steht allen Social-Media-User*innen auf Instagram und Facebook zur Verfügung, damit sie ihrerseits diese Botschaft in den sozialen Netzwerken weiterverbreiten können. Gleichzeitig sensibilisiert eine digitale Werbekampagne mit emotionalen Storys – inszeniert mit den populären Stilelementen von Social Media – auf Snapchat und Instagram für die möglichen schlimmen Folgen eines Unfalls.

Nebst diesen stark auf die junge Zielgruppe ausgerichteten Inhalte wird die Kampagne auch mit Plakaten und weiteren Massnahmen präsent sein. Ab Herbst 2021 wird zudem ein Tram der VBZ mit warnenden Inhalten durch Zürich fahren; die VBZ stellt diese Werbefläche gratis zu Verfügung.

Influencer*innen, welche die Kampagne solidarisch unterstützen:

@_sylwina_, @ahungryblonde_, @alisonliaudat, @aninamutter, @beatricelessi, @bysofiaziani_,@davidhabluetzel, @ericflag, @fabiozerzuben, @familyof5.swiss, @friedahodel, @imsamiloft, @ivy_corleone, @janoschnietlispach, @jessykardakova, @katrincroth, @kevinlutolf, @kikomedy, @kriirado, @lynngruetter, @maevabuono, @naturellymichaela, @slavia_karlen, @stevenepprecht, @thereseandthekids, @theworldofnicole, @tobias_burger_